Perth, Cairns oder
Alice Springs?
Wie die
Überschrift schon erzählt, fiel meine Entscheidung auf Alice Springs. Nachdem
ich eine Weile im Internet nach einem Reisepartner gesucht habe, bekam ich
einen Anruf aus Bundaberg. Zuvor hatte ich 3 Anzeigen ins Internet gestellt und
nach jemand gesucht, der mit mir nach Perth, Cairns oder Alice Springs reisen
wolle. Jason aus Bundaberg war bereit mit mir nach Alice Springs zu reisen.
Darüber war ich sehr froh, da ich nicht allein reisen wollte und mein Budget
ziemlich am Ende war. Ich traf mich am Tag danach mit Jason in Bundaberg, wurde
zum Abendessen eingeladen und durfte eine Nacht bei ihm übernachten. Am
nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Alice Springs.
|
Auf dem Weg nach Alice Springs - Aboriginal Art |
Die Reise betrug
mehr als 3000km und wir planten 3-4 Tage ein. Wir fuhren nach Rockhampton und
von dort aus ging es Landeinwärts ins Outback. Die Reise war sehr anstrengend
und ich fuhr jeden Tag um die 900 - 1000km. Viel zu sehen gab es nicht, außer
Busch und Roadtrains. In Longreach wurde die australische Airline Quantas
gegründet und die erste Maschine gebaut. Dann ging es nach Mount Isa, eine
Industrie Stadt im mitten von Australiens. Bis Tennant Creek waren wir 2 Tage
unterwegs und hier befanden wir uns wieder auf den Stuart Highway, auf dem ich
einige Monate zuvor vom Norden in den Süden gereist bin. Jetzt hieß es fast
geschafft, nur noch eine Tagesfahrt bis nach Alice Springs.
|
Mein neues Heim |
Am 3. Abend
unserer Reise erreichten wir Alice Springs. 3000 km in 3 Tagen, das war ein
hartes Stück aber ich war froh angekommen zu sein. In Alice wurde ich von Cindy
erwartet, mit der ich zuvor schon die Westküste bereist habe. Sie arbeitete
schon seit einem Monat in Alice Springs und nahm mich in ihrem Haus auf. Ich
war einfach froh, nach mehr als 4 Monaten im Auto unterwegs, endlich an einem
Ort angekommen zu sein, an dem ich mich für die nächsten Monate niederlassen
konnte. Ich war sehr müde vom reisen geworden und froh darüber gewesen ein
eigenes Bett zu besitzen. Hier wollte ich so schnell wie möglich einen Job
finden und wieder Geld sparen, denn als ich ankam befand sich mein Konto mit 37
Cent im Minus.
|
Meine Cindy |
Doch zuerst wollte
ich mich erst mal entspannen und einige Sachen organisieren. Mein neues Haus
hatte einen Pool, Garten und BBQ. Das Beste war jedoch eine
deutsche Waschmaschine, die meine Wäsche nach sehr langer Zeit mal wieder
sauber Aussehen lassen hat. Ich erreichte Alice Springs an einem Donnerstagabend
und ich nahm mir vor, das Wochenende frei zu nehmen und am Montag meine
Jobsuche zu beginnen. Das Wochenende erwies sich als sehr Abwechslungsreich,
wir machten einen Ausflug zum Simpsons Gap, BBQ und Wanderungen.
Am Montag ging es
dann los. Ich bereitete meine Bewerbungen vor und machte mich auf den Weg.
Jane, die Freundin von Cindy und unsere Zimmergenossin gaben mir einen Tipp, dass
bei ihr im Unternehmen Personalmangel herrschen würde. So machte ich mich auf
den Weg zu "Alice on Todd", ein Ferienwohnung-komplex. Ich gab
meine Bewerbung ab und bewarb mich noch bei anderen Jobs, wie u.a.
McDonalds, KFC und Woolworth. Am gleichen Abend bekam ich eine sehr gute
Nachricht, Jane teilte mir mit, dass ich morgen anfangen könnte bei ihr im
Alice on Todd (http://www.aliceontodd.com/) zu arbeiten. Das war perfekt, einen
Tag nach einem Job gesucht und am darauffolgenden Tag konnte ich schon
beginnen! Ich brauchte wirklich so schnell wie möglich wieder Geld.
|
Beim Arbeiten |
|
Panda vor dem KFC |
Ab nun an war ich
ein Housekeeper, sozusagen ein Hausmädchen. Meine Arbeit bestand darin, die
verlassenen Apartments zu reinigen, was durchaus manchmal richtig stressig
werden konnte. Wir hatten einen festen Zeitplan, die kleinen Apartments sollen
wir in 20-30min fertig haben, bei den größeren hatten wir bis zu 1 Stunde Zeit.
Meiste haben wir in Teams von 2 Personen gearbeitet. Wir machten die Betten,
säuberten die Küche und das Bad. Dann wurde gesaugt und gewischt. Das
Gehalt war auch sehr gut, es gab von Montag bis Freitag 21 AUD pro Stunde.
Samstag gab es 27 AUD und sonntags 31 AUD. Die ersten beiden Wochen waren sehr
anstrengend und ich arbeitete bis zu 12 Tage am Stück ohne einen freien Tag.
Dafür konnte ich auch bis zu 1000 AUD pro Woche verdienen. Was auch sehr gut
war, wir durften Lebensmittel die im Apartment zurückgelassen oder vergessen
wurden mit nach Hause nehmen. Da kam einiges zusammen am Tag und somit konnten
wir viel Geld für das Essen sparen.
|
Großes Eis |
Auch so hatte
Alice Springs viel zu bieten. Die kleine Oase im mitten
von Australiens Outback hat viele Restaurants und Cafés,
Einkaufsmöglichkeiten und öffentliche Einrichtungen. Alice Springs lebt vom
Tourismus, das merke ich auch bei mir auf Arbeit! Die Urlauber bleiben zum Teil
nur 1-2 Tage und reisen wieder ab. Es gibt einen Ort in Alice an dem man jeden
Abend zur Dämmerung Rock Wallabys beobachten kann. Diese sind sozusagen die
kleinen Kängurus.
|
Wallaby mit Baby |
|
Viele Wallabies |
|
Mein Team von Alice on Todd: Eason, Seki, Jane, Vicky,Ich und Sanli |
Nun hieß es
Abschied zu nehmen. Ich habe mein geliebtes Auto verkauft. Es hat einen guten
Dienst erwiesen und hat mich durch halb Australien gebracht. Ich hatte Glück
und konnte das Auto für 2750 AUD verkaufen, das sind 250 AUD mehr als ich
damals in Perth bezahlt habe. Die Leute in Alice Springs haben alle etwas mehr
Geld. Das war gut für mich. Seitdem war ich nur noch mit dem Fahrrad unterwegs,
und das bei Temperaturen von 40 Grad im Schatten, jeden Tag!
|
Letztes Bild |
Durch Cindy kam
ich an meinen 2. Job in einem indischen Restaurant. Hier startete ich als Tellerwäscher,
Kellnerte ab und zu, kochte und machte Pizzas. Ja Pizzas in einem indischen
Restaurant, die Vorbesitzer hatten ein italienisches Restaurant und der Ofen
war perfekt für Steinofen Pizzen. Hier arbeitete ich mit Cindy 3-4 Tage in der
Woche. Wir verstanden uns sehr gut mit unserem Boss, der mir manchmal sein Auto
für einige Tage ausgeliehen hat.
|
Lisa und Cindy |
|
Im Restaurant: Pizza Chef, Bro und Lis (mitte) |
Nach einer Weile
erreichte auch André Alice Springs. Er hatte noch mehr Glück als ich und konnte
sofort bei mir in Alice on Todd anfangen zu arbeiten. Wir verbrachten einige
BBQ´s zusammen und machten Tagesausflüge. Auch den anderen Erfurter den wir in
Australien kennengelernt haben, René und seine Freundin Martha besuchte uns für
eine Woche in Alice Springs. Das war aber nicht das letzte Mal gewesen das wir
uns sehen sollten in Australien.
|
Rainbow Valley |
|
Felsen im Rainbow Valley |
|
Sanli |
|
Cindy |
|
Kangaroo Spuren |
|
Abscheidsbild von Jane und Sanli |
|
Traumpaar |
|
BBQ und Swimmingpool Party |
|
HotPot |
|
Fossil! Das Auto von René und Martha! |
|
René mit dem Drahtesel |
Es war Weihnachten
und für mich das erste Mal ohne Familie, was ziemlich schwer für mich war. Doch
ich hatte meine neue Familie, meine Hausbewohner die zuvor noch nie Weihnachten
gefeiert haben. In der asiatischen Kultur gehört Weihnachten nicht zum
Gebrauch, so versuchte ich ihnen unsere Weihnachtlichen Sitten etwas näher zu
bringen. Wir hatten viel Spaß und man fühlte sich etwas wie in der eigenen
Familie.
|
Kangaroo anstatt Renntiere |
|
Unser kleine aber feiner Weihnachtsbaum |
|
Weihnachten mit Freunden und Mitbewohnern |
Unseren letzten
Ausflug in Alice Springs verbrachten wir im Palm Valley. Hier kann man nur mit
einem Allrad Fahrzeug hinkommen das wir uns zuvor gemietet haben. Wir
verbrachten eine Nacht unter den Sternen im Zelt oder Swag (eine Art
ausrollbares Bett). Etwas nervös vom heulen der wilden Dingos und die Ameisen die
über das Gesicht liefen verbrachten wir eine etwas unruhige Nacht.
|
Ausflug |
|
Dirtroad |
|
Palm Valley |
|
Camping |
|
Sterne |
|
Sternenhimmel |
|
Unser Auto |
|
Ohne Allard geht nichts |
|
Cindy :) |
|
Auch oben gibt es Platz |
|
Kein Problem im Wasser |
Am 30.12 ging
unser Flug nach Sydney. Cindy und ich wollten Neujahr in der Großstadt
verbringen. Davon mehr im nächsten Beitrag!