Dienstag, 12. März 2013

Mein Leben im Outback - Alice Springs

Perth, Cairns oder Alice Springs?

Wie die Überschrift schon erzählt, fiel meine Entscheidung auf Alice Springs. Nachdem ich eine Weile im Internet nach einem Reisepartner gesucht habe, bekam ich einen Anruf aus Bundaberg. Zuvor hatte ich 3 Anzeigen ins Internet gestellt und nach jemand gesucht, der mit mir nach Perth, Cairns oder Alice Springs reisen wolle. Jason aus Bundaberg war bereit mit mir nach Alice Springs zu reisen. Darüber war ich sehr froh, da ich nicht allein reisen wollte und mein Budget ziemlich am Ende war. Ich traf mich am Tag danach mit Jason in Bundaberg, wurde zum Abendessen eingeladen und durfte eine Nacht bei ihm übernachten. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Alice Springs.

Auf dem Weg nach Alice Springs - Aboriginal Art


Die Reise betrug mehr als 3000km und wir planten 3-4 Tage ein. Wir fuhren nach Rockhampton und von dort aus ging es Landeinwärts ins Outback. Die Reise war sehr anstrengend und ich fuhr jeden Tag um die 900 - 1000km. Viel zu sehen gab es nicht, außer Busch und Roadtrains. In Longreach wurde die australische Airline Quantas gegründet und die erste Maschine gebaut. Dann ging es nach Mount Isa, eine Industrie Stadt im mitten von Australiens. Bis Tennant Creek waren wir 2 Tage unterwegs und hier befanden wir uns wieder auf den Stuart Highway, auf dem ich einige Monate zuvor vom Norden in den Süden gereist bin. Jetzt hieß es fast geschafft, nur noch eine Tagesfahrt bis nach Alice Springs.

Mein neues Heim


Am 3. Abend unserer Reise erreichten wir Alice Springs. 3000 km in 3 Tagen, das war ein hartes Stück aber ich war froh angekommen zu sein. In Alice wurde ich von Cindy erwartet, mit der ich zuvor schon die Westküste bereist habe. Sie arbeitete schon seit einem Monat in Alice Springs und nahm mich in ihrem Haus auf. Ich war einfach froh, nach mehr als 4 Monaten im Auto unterwegs, endlich an einem Ort angekommen zu sein, an dem ich mich für die nächsten Monate niederlassen konnte. Ich war sehr müde vom reisen geworden und froh darüber gewesen ein eigenes Bett zu besitzen. Hier wollte ich so schnell wie möglich einen Job finden und wieder Geld sparen, denn als ich ankam befand sich mein Konto mit 37 Cent im Minus.

Meine Cindy


Doch zuerst wollte ich mich erst mal entspannen und einige Sachen organisieren. Mein neues Haus hatte einen Pool, Garten und BBQ. Das Beste war jedoch eine deutsche Waschmaschine, die meine Wäsche nach sehr langer Zeit mal wieder sauber Aussehen lassen hat. Ich erreichte Alice Springs an einem Donnerstagabend und ich nahm mir vor, das Wochenende frei zu nehmen und am Montag meine Jobsuche zu beginnen. Das Wochenende erwies sich als sehr Abwechslungsreich, wir machten einen Ausflug zum Simpsons Gap, BBQ und Wanderungen.



Am Montag ging es dann los. Ich bereitete meine Bewerbungen vor und machte mich auf den Weg. Jane, die Freundin von Cindy und unsere Zimmergenossin gaben mir einen Tipp, dass bei ihr im Unternehmen Personalmangel herrschen würde. So machte ich mich auf den Weg zu "Alice on Todd", ein Ferienwohnung-komplex. Ich gab meine Bewerbung ab und bewarb mich noch bei anderen Jobs, wie u.a. McDonalds, KFC und Woolworth. Am gleichen Abend bekam ich eine sehr gute Nachricht, Jane teilte mir mit, dass ich morgen anfangen könnte bei ihr im Alice on Todd (http://www.aliceontodd.com/) zu arbeiten. Das war perfekt, einen Tag nach einem Job gesucht und am darauffolgenden Tag konnte ich schon beginnen! Ich brauchte wirklich so schnell wie möglich wieder Geld.

Beim Arbeiten

Panda vor dem KFC


Ab nun an war ich ein Housekeeper, sozusagen ein Hausmädchen. Meine Arbeit bestand darin, die verlassenen Apartments zu reinigen, was durchaus manchmal richtig stressig werden konnte. Wir hatten einen festen Zeitplan, die kleinen Apartments sollen wir in 20-30min fertig haben, bei den größeren hatten wir bis zu 1 Stunde Zeit. Meiste haben wir in Teams von 2 Personen gearbeitet. Wir machten die Betten, säuberten die Küche und das Bad.  Dann wurde gesaugt und gewischt. Das Gehalt war auch sehr gut, es gab von Montag bis Freitag 21 AUD pro Stunde. Samstag gab es 27 AUD und sonntags 31 AUD. Die ersten beiden Wochen waren sehr anstrengend und ich arbeitete bis zu 12 Tage am Stück ohne einen freien Tag. Dafür konnte ich auch bis zu 1000 AUD pro Woche verdienen. Was auch sehr gut war, wir durften Lebensmittel die im Apartment zurückgelassen oder vergessen wurden mit nach Hause nehmen. Da kam einiges zusammen am Tag und somit konnten wir viel Geld für das Essen sparen.

Großes Eis


Auch so hatte Alice Springs viel zu bieten. Die kleine Oase im mitten von Australiens Outback hat viele Restaurants und Cafés, Einkaufsmöglichkeiten und öffentliche Einrichtungen. Alice Springs lebt vom Tourismus, das merke ich auch bei mir auf Arbeit! Die Urlauber bleiben zum Teil nur 1-2 Tage und reisen wieder ab. Es gibt einen Ort in Alice an dem man jeden Abend zur Dämmerung Rock Wallabys beobachten kann. Diese sind sozusagen die kleinen Kängurus. 

Wallaby mit Baby

Viele Wallabies

Mein Team von Alice on Todd: Eason, Seki, Jane, Vicky,Ich und Sanli


Nun hieß es Abschied zu nehmen. Ich habe mein geliebtes Auto verkauft. Es hat einen guten Dienst erwiesen und hat mich durch halb Australien gebracht. Ich hatte Glück und konnte das Auto für 2750 AUD verkaufen, das sind 250 AUD mehr als ich damals in Perth bezahlt habe. Die Leute in Alice Springs haben alle etwas mehr Geld. Das war gut für mich. Seitdem war ich nur noch mit dem Fahrrad unterwegs, und das bei Temperaturen von 40 Grad im Schatten, jeden Tag!

Letztes Bild


Durch Cindy kam ich an meinen 2. Job in einem indischen Restaurant. Hier startete ich als Tellerwäscher, Kellnerte ab und zu, kochte und machte Pizzas. Ja Pizzas in einem indischen Restaurant, die Vorbesitzer hatten ein italienisches Restaurant und der Ofen war perfekt für Steinofen Pizzen. Hier arbeitete ich mit Cindy 3-4 Tage in der Woche. Wir verstanden uns sehr gut mit unserem Boss, der mir manchmal sein Auto für einige Tage ausgeliehen hat.

Lisa und Cindy

Im Restaurant: Pizza Chef, Bro und Lis (mitte)


Nach einer Weile erreichte auch André Alice Springs. Er hatte noch mehr Glück als ich und konnte sofort bei mir in Alice on Todd anfangen zu arbeiten. Wir verbrachten einige BBQ´s zusammen und machten Tagesausflüge. Auch den anderen Erfurter den wir in Australien kennengelernt haben, René und seine Freundin Martha besuchte uns für eine Woche in Alice Springs. Das war aber nicht das letzte Mal gewesen das wir uns sehen sollten in Australien.

Rainbow Valley

Felsen im Rainbow Valley

Sanli

Cindy

Kangaroo Spuren

Abscheidsbild von Jane und Sanli

Traumpaar


BBQ und Swimmingpool Party

HotPot

Fossil! Das Auto von René und Martha!

René mit dem Drahtesel

Es war Weihnachten und für mich das erste Mal ohne Familie, was ziemlich schwer für mich war. Doch ich hatte meine neue Familie, meine Hausbewohner die zuvor noch nie Weihnachten gefeiert haben. In der asiatischen Kultur gehört Weihnachten nicht zum Gebrauch, so versuchte ich ihnen unsere Weihnachtlichen Sitten etwas näher zu bringen. Wir hatten viel Spaß und man fühlte sich etwas wie in der eigenen Familie.

Kangaroo anstatt Renntiere 

Unser kleine aber feiner Weihnachtsbaum

Weihnachten mit Freunden und Mitbewohnern


Unseren letzten Ausflug in Alice Springs verbrachten wir im Palm Valley. Hier kann man nur mit einem Allrad Fahrzeug hinkommen das wir uns zuvor gemietet haben. Wir verbrachten eine Nacht unter den Sternen im Zelt oder Swag (eine Art ausrollbares Bett). Etwas nervös vom heulen der wilden Dingos und die Ameisen die über das Gesicht liefen verbrachten wir eine etwas unruhige Nacht.

Ausflug

Dirtroad

Palm Valley

Camping

Sterne

Sternenhimmel

Unser Auto

Ohne Allard geht nichts

Cindy :)

Auch oben gibt es Platz

Kein Problem im Wasser


Am 30.12 ging unser Flug nach Sydney. Cindy und ich wollten Neujahr in der Großstadt verbringen. Davon mehr im nächsten Beitrag!